Monthly Archives: April 2015

Die Sache mit den Twitter-DM für alle

Liebes Internet, wir müssen mal reden.

Ich bin ja oft auf deiner Seite und nicke zustimmend, wenn du mal wieder forderst, dass man doch nicht jeden Mist erklären muss, schließlich sei ja diese und jene Information auf einen Mausklick zu finden. Das sei ja nicht so schwer, nicht wahr?

Ja, im Prinzip schon, aber als ich heute von der Arbeit kam, lief mir das hier über den Weg:

Krasse Nummer! Und das wo Twitter ja eh schon seit einiger Zeit gemahnt wird, dass es mal wegen der steten Trollerei und Hetze, die immer wieder vorkommt unternehmen soll.

Ja, das wäre in der Tat ein Kündigungsgrund, wenn einen jeder anschreiben könnte – gerade auf einem Medium, wo eigentlich gelernt ist, dass DM etwas sehr privates ist, im Gegensatz zu FB-Nachrichten oder Mail.

Aber, liebes Internet, das Problem ist gar nicht so schlimm, es ist nicht mal so vorhanden, wie du es in den Tweets schreibst. Guck:

“Now, Twitter said, the direct messages will operate for anyone who chooses to opt in to the feature. (…) Users can now turn on a setting that enables them to receive direct messages from anyone.”1cnet.com

Das ist übrigens genau der Artikel, der in all deinen Tweets, die auch reichhaltig retweeted wurden, verlinkt ist. Wir sind weiterhin cool, Internet, aber das nächste Mal, wenn du eine Horrormeldung retweetest oder jemand sagst, er solle doch selber recherchieren, erinnere dich bitte an diesen Moment. Wenigstens in einem von beiden Fällen, okay? Bitte? Danke. PS: Natürlich ist das eine Entwicklung, die man im Auge behalten sollte, weil sie später doch noch unschön geändert werden könnte.

Und: Das ist weit davon entfernt, eine perfekte Lösung zu sein. Ich persönlich hätte es ja lieber so eine Art “Reply-Mechanik”: Wenn ich Leuten eine DM schicke, die mir folgen, dürfen diese mir eine DM zurückschreiben, selbst wenn Sie mir nicht folgen.

Aber ich finde trotzdem, dass es nicht zuviel verlangt ist, keine Panikmache zu verbreiten. Oder?

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  1. Hervorhebungen vom Autor []

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12 Bilder vom 12. (April)

Jemand™ hat sich mal ausgedacht, dass man ja mal an einem Tag im Monat seinen Tag verinstagrammen und dann verbloggen könnte. Ich bin immer wieder durch Caspar darauf gestoßen worden. Und weil ich den Gedanken des persönlichen (Be)Schreibens eigentlich sehr sympathisch finde, aber da selten zu komme, nehme ich das als Gelegenheit, es in einem formalen Rahmen zu tun.

Den 12. des Aprils hatte ich die Ehre mit Menschen zuzubringen, die noch nicht ganz so groß sind, was einige erstaunliche, interessante und lehrreiche Erfahrungen mit sich brachte. Nehmt zum Beispiel Ninjas, die generell als sehr gefährlich gelten, weil sie sich darauf verstehen, gleich zwei fürchterlich scharfe Schwerte zu benutzen. Aber das ist lächerlich gegen Kinder mit Luftballons.

Der Aufweckluftballon

In seiner Auswirkung auf das nichtsahnende Opfer ist das Schlaggewitter, dass durch die gleichzeitige Anwendung von zwei Luftballons auf das Ziel einprasselt, mindestens dreiundelfzigtausend Mal schlimmer. Zum Glück überlebte ich den Angriff einigermaßen unbeschadet und konnte sogar eine der Waffen sicherstellen.

Nachdem so der Traum eines volltagsfaulen Sonntags ausgeträumt war, verließen wir das Haus um zu einem gemeinsamen Frühstück zu schreiten.

Rebellion!

Die – durch die haarscharf der Todesgefahr entronnen – neu gewonnene Lebensenergie investierte ich sofort in eine rebellionistische Aktion gegen die Gentrifzierung unseres Stadtviertels.

Der aufmerksame Leser bemerkt, dass nun schon zwei bewegende, aufreibende Geschehnisse absolviert worden waren, ohne, dass bis jetzt die wichtigste Mahlzeit des Tages eingenommen worden war.

Lachsfrühstück

Nachdem sich die nähere und entfernte Familie1 in Kompaniestärke im Café Schönbrunn eingefunden hatte, konnte dieser missliche Umstand durch die Einnahme eines Lachsfrühstücks beseitigt werden.

Das Brot war gut, der Lachs war angenehm, der Sahnemerretich entsprach den Erwartungen. Überraschend war die mit Lavendel versetzte Erdbeermarmelade der besten Tischgenossin aller Zeiten, vielleicht sollte das Frühstücksblog sich diese Lokation einmal genauer anschauen. Das ich außerdem während des ganzen Frühstücks gegenüber der Kuchenvitrine saß, blieb nicht ohne Folgen.

Mohncremetorte

Die Idee Mohn mit Buttercreme zu kombinieren ist nicht schlecht, diese Umsetzung hat allerdings noch etwas Luft nach oben. Mein Vorschläg wäre die Einführung einer Fruchtschicht, da der Torte etwas frische Säuerlichkeit gut getan hätte.

Derart gestärkt ließ ich mich von den eingangs erwähnten nicht ganz erwachsenen Menschen zum Spielen nach draußen entführen. Anwesende Erziehungsberechtigte äußerten vorher die Vermutung, dass es aufgrund naher Gewässer dabei nicht ohne nasse Schuhe oder Schlimmeres abgehen würde.

Das Schuhproblem

Hochmotiviert übernahm ich daher alle gefährlichen Expeditionsaufgaben, wie zum Beispiel das Wiedererlangen von ins Gewässer verbrachter Stöcker. Nun… Der geneigte Leser wird sich denken können, wie das endete.2

So viel Einsatz musste belohnt werden! Eis! Sogar zwei Kugeln!

Dunkle Schokolade und Vanille

Die dunkle Schokolade war sehr schokoladig und die Vanille sehr vanillig. Manchmal will man ja gar nicht mehr.

Nachdem der “Draußen”-Teil des Tages damit abgeschlossen war, plünderte ich die Mitbringsel, die ein verspäteter Osterhase noch bei uns abgeworfen hatte.

Das war schon… seltam.

Noch ansehnlicher war das biologische Experiment, dass eine der nicht ganz so großen Menschen in ihrer Dose vollführt hatte. Weil für wissenschaftliche Experimente die Nachvollziehbarkeit wichtig ist: Einfach am Beginn der nächsten Ferien die Schultasche nicht ausräumen.

Das Experiment

Ihr dürft in den Kommentaren gerne raten, was das ist/war.

Während das biologische Spezialteam die Küche kärcherte machte ich mich an den Aufbau des Abendprogramms.

Fiat Lux!

Eigentlich wurde der Beamer für die neue Season von “Game Of Thrones” gebraucht, ich wollte aber die Gelegenheit gleich nutzen, um mir die aktuellen Gratisspiele bei Playstation Plus anzuschauen. Ich tendiere nämlich dazu, dass gerne mal zu verpeilen.

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Was ich natürlich nicht bedacht hatte, sind die elend langen Wartezeiten des Playstation-Networks. Die Zeit wurde aber gleich gut genutzt und dieser Artikel begonnen.3

Blogception

Leider ließ Motivation und Downloadrate stark zu wünschen übrig, deswegen wurde dann zum abschließenden Unterhaltungsprogramm übergegangen.

Better call him!

Die letzte Folge der ersten Staffel war für mich eine herbe Enttäuschung, weil da etwas passierte, was so gar nicht zu dem passte, was im Rest der Staffel aufgebaut worden war. Falls ihr da einen guten Erklärungsversuch habt, immer her damit.

Ansonsten war es einigermaßen anstrengend wirklich zwölf Bilder zu finden. Das liegt auch daran, dass ich nicht wirklich alles posten will4.

Weitere #12von12 gibt es hier: BuddenbohmLeitmediumFrau MierauDraußen nur Kännchen. Habt ihr weitere Empfehlungen? Bin selber noch nicht ganz sicher, ob ich das im nächsten Monat wieder mache. Meinungen?

PS: Die Instagram-Embed-Funktion funktioniert nur mäßig wirklich und auf der Webseite kann man die Fotos nicht einfach so rechtsklicken, was ich relativ frustierend finde. Abhilfe schaffen Iconosquare (Bilder) und Dredown (Videos).

 

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  1. alleine die innerfamiliären Zusammenhänge dieses Tages aufzuschlüsseln, würde ein Lexikon füllen []
  2. Spoiler: Die dunklen Flecken auf meinen Schuhen sind Wasser. []
  3. Ja, das ist ein bisschen cheating. Aber wie soll ich sonst auf 12 Bilder kommen! Das ist gar nicht so einfach! []
  4. Es gibt noch ein sehr schönes Bild mit einem nicht ganz so großen Menschen, aber das gehört halt auch nicht hierher. []

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Kurze Frage: Mailprogramm am VPN vorbei routen?

http://monoxyd.de/20140810-ohm-008-ohne-heftige-mangel

Ich habe da ein kleines Problem. Seit neuestem benutze ich ein VPN und zwar Dank einer Empfehlung von @municode Private Internet Access. Die dazugehörige Software kann alles, was ich will: Zuverlässig die Verbindung aufbauen und falls die Verbindung scheitert, den Netzzugang für die Programme auf meinem Rechner vollständig sperren1. Was ganz praktisch ist, wenn man sich in seltsamen Netzen aufhält2.

Das Problem: Die meisten Mailserver nehmen über das VPN keine ausgehenden Mails entgegen. Ich kann verstehen, dass man das so macht um den eigenen Mailserver vor Spam zu schützen, aber ich frage mich jetzt, wie ich das Problem lösen kann, ohne jedes Mal, wenn ich eine Mail schicken will, dass eine VPN aus und ein anderes an zu machen3.

Die offensichtliche Lösung wäre im Mailprogramm irgendeinen Proxy einzurichten. Hat da jemand eine Empfehlung? Oder vielleicht sogar eine ganz andere Lösung? Wäre über hilfreiche Hinweise sehr dankbar.

[Update: Selber googlen macht schlau. m) Der VPN-Provider blockt SMTP. Darauf wär ich jetzt nicht gekommen…]

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  1. Im Gegensatz zur eingebauten VPN-Funktionalität meines Betriebssystems. []
  2. Zum Beispiel dem der Telekom. []
  3. Ich habe noch eines, dass über meine FritzBox läuft. Nicht ganz so komfortabel, nicht ganz so zuverlässig, aber tut es zur Not. []

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OHM #008 – Ohne Heftige Mängel

"Lac lake Balaton Hongrie Hungary Siofolk photo picture image" von SuperCar-RoadTrip.fr unter CC-BY

Wir haben ein Problem. Das Problem ist, dass wir glauben, dass wir verschlüsselt im Netz surfen, wenn im Browser die angegebene Adresse mit https:// beginnt. Das stimmt so nicht. Denn wie mit jeder Technologie, ist die Materie die hinter dieser Zeichenkette etwas komplizierter.

So kompliziert, dass ich in dieser achten Folge unserer herzallerliebsten Podcastreihe hart an meinem Erständnishorizont entlangsurfe, wenn mir Hannes (Github, Twitter) und erdgeist zu versuchen zu erklären, was daran alles kaputt ist und wie Hannes versucht hat, diese Technologie so neu zu implementieren, dass es diese Probleme nicht mehr gibt.

Sogar so kompliziert, dass diese Veröffentlichung dieser Aufnahme sich um ganze acht Monate verzögerte. Weil die Aufnahme nämlich auf seltsam-obskuren Datenträgern verschollen war.

Möglicherweise auch, weil ich die erste Aufnahme technisch verpeilt hatte und wir so lange gebraucht haben, um einen neuen Termin zu finden. So genau weiß man das nicht, aber das hier ist auf jeden Fall die sagenumwobene verschollene Folge.

Hören Sie also nun, was der Unterschied zwischen SSL und TLS ist, welche Probleme Implementationen haben und wieso es gut sein kann, ganz funktional zu programmieren. Die Geschichte beginnt – nach einer Einführung – am Strand von Marokko:

OHM ist eine Kollaborationsproduktion der Herren @erdgeist & @monoxyd. Bei Gefallen abonnieren (RSS, iTunes), kommentieren (Artikel, iTunes) und flatterieren (erdgeist, monoxyd) Sie bitte reichhaltig.

So eine Art Shownotes:

Die Details zum TLS-Projekt von Hannes:

Schlagwortverzeichnis in der Reihenfolge des Erscheinens:

  1. SSL
  2. TLS
  3. IETF / RFC
  4. SSH
  5. Registrare / Certificate Authorities
  6. Registrarhack bei Heise: SSL-GAU: Ein Angriff im Cyberwar?
  7. Implementationen: OpenSSL / S-Channel / Secure Transport / GnuTLS / NSS
  8. Verschlüsselungsalgorithmen: AES / Triple DES
  9. 20 Jahre Angriffe auf TLS (featuring: Heartbleed / Poodle / Freak)
  10. Warum “Heil Hitler!” die Enigma entschlüsselte
  11. Warum die OpenSSL-API schlimm ist
  12. ASN1
  13. OCaml
  14. GMP-Library / libtls / ReSSL
  15. MAC
  16. Mirage OS
  17. Xen-Hypervisor
  18. Chaosradio 209: Open Source Finanzierung. (Featuring: Das Problem der fehlenden Softwareauditierung)
  19. Fuzzing

Bild: “Lac lake Balaton Hongrie Hungary Siofolk photo picture image” von SuperCar-RoadTrip.fr unter CC-BY

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