Yearly Archives: 2016

EINS! ZWEI! DREI! VIER! FÜNF! GEDANKEN! RICHTIG!

Liebes Tagebuch,

ich habe selten Gewaltphantasien. Aber wenn, dann ist es richtig schlimm.

Jetzt gerade möchte ich zum Beispiel der Mutter gegenüber das Tablet ihrer Kinder um die Ohren hauen. Keine Angst, es würde nicht viel passieren, das ist mit einem dicken weichen Gummirand versehen.

Warum fragst du? Weil es in regelmäßig in unregelmäßigen Abständen – also genau so, dass es einen irre  macht, weil man denkt “Jetzt isses vorbei” – EINS! ZWEI! DREI! VIER! FÜNF! BLUMEN! RICHTIG! quäkt. Auch als ich – wirklich ganz freundlich und ruhig – gefragt habe, ob man das nicht leisen machen könnte. Ich habe nicht mal eine Antwort bekommen.

TIPPE AUF DIE RICHTIGE ANTWORT! EINS! ZWEI! DREI! FISCHE! RICHTIG!

Wir sitzen übrigens im Ruheabteil, wo ich mir extra einen Platz reserviert hatte. Für EINS! ZWEI! DREI! VIER! FÜNF! EURO! RICHTIG!. Mir ist klar, dass es hier keine Ruhe gibt, aber ich hatte halt darauf gehofft, wenigstens von telefonierenden Leuten und Geräuschen elektronischer Geräte verschont zu werden.

Das ist mir übrigens wichtig: Künstlich erzeugte Geräusche. Mich stören nicht die Kinder. Ich will keine kinderfreien Zonen. Ich kann auch gut ertragen, dass die beiden Kids sich die ganze Zeit kabbeln, WEIL ES DOCH JETZT ECHT MA LASS MICH AUCH MA DRAUFGUCKEN EH WAS SOLL DENN DAS MAMA!. Das ist kein Problem. So ist das halt. Und wenn es nicht die eigenen sind, ist das sogar lustig.

Aber diese EINS! ZWEI! DREI! VIER! FÜNF! ELEKTRONISCHEN GERÄUSCHE! RICHTIG! machen mich verrückt. Weil die nicht sein müssten. Stellt es doch leise. (Die Kinder können lesen.) Nehmt doch Kopfhörer. (Und wenn ihr sie vergessen habt, weil es gerade total stressig ist und die Kids anders wirklich nicht können, erklärt es mir, wenn ich um Ruhe bitte.)

Ich wollte zum Hauptbahnhof. Ich bin dann in Spandau ausgestiegen. In die S-Bahn EINS! ZWEI! DREI! VIER! FÜNF! RICHTUNG CHARLOTTENBURG!

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PS: Ich finde das auch aus strategischen Gründen ärgerlich. So ein Verhalten trägt dazu bei, dass Kinder in der Öffentlichkeit als Störenfriede wahrgenommen werden und kinderfreie Zonen gefordert sind. Und (das soll wirklich keine Drohung sein, dass ist nur eine Vermutung): Menschen mit weniger Impulskontrolle schreien dann vielleicht die Kinder an, die sich dann fragen, was sie falsch gemacht haben. Gar nichts. Und deshalb: Siehe oben.

PPS: Wir hatten schon mal in der Weisheit schon mal über kinderfreie Zonen – und welche Rolle nachlässige Eltern in der Entwicklung dieser irren Idee spielen – gesprochen. (Weiterführende Literatur zum Thema bei das nuf  und Zeit Online.)

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12 Bilder vom 12. (Mai ’16)

Jemand™ hat sich mal ausgedacht, dass man ja mal an einem Tag im Monat seinen Tag verinstagrammen und dann verbloggen könnte. Ich bin immer wieder durch Leitmedium darauf gestoßen worden. Und weil ich den Gedanken des persönlichen (Be)Schreibens eigentlich sehr sympathisch finde, aber da selten zu komme, nehme ich das als Gelegenheit, es in einem formalen Rahmen zu tun.

 

Alles beginnt damit, dass ich beim ersten Blick auf mein Handy feststelle, dass das neue Instagram-Logo wirklich so schlimm aussieht, wie alle sagen.

Ich grübele schon die ganze Zeit, wie ich den Spieletest für Deutschlandradio Kultur heute gestalten soll. Auf diesem Treppenabsatz kommt mir die zündende Idee.

Habe wichtigen Termin, fahre früher als gewöhnlich los, stehe trotzdem überlang im Stau. :/


Die nächste Hiobsbotschaft: Mein mobiles Datenvolumen ist aufgebraucht. Na das kann ja heiter werden.


Nachdem der wichtige Termin und die Vorbereitung für Deutschlandradio Kultur super liefern, scheitere ich in der Mittagspause an der letzten Karte in einer Partie Cardcrawl.


Der Auftritt in der Sendung “Kompressor” zum subversiven Potential von Computerspielen habe ich auch hinter mich gebracht, damit ist Feierabend.

Während ich mich zum gemeinsamen Eis Essen auf den Weg mache, versuche ich einmal so zu fotografieren wie Kosmar.

Das Milchreiseis ist so lecker, dass ich ganz vergesse, dass ich es fotografieren wollte. Ups.

Noch schnell einkaufen. Kein Problem. Wir wissen ja genau, was wir wollen. Und sind es auch gewohnt, den schreienden Miniminion an einem Fuß durch den Supermarkt zu ziehen. Dauert nur fünf Minuten!

Weil ich befürchte, die 12 Bilder nicht alleine zu schaffen, gebe ich dem Mittelminion den Auftrag mir ein Bild zu machen. Es zeigt mir seine Höhle und meint ich soll dazu schreiben: “Seit fünf Tagen immer noch nicht aufgeräumt!”

Ich versuche seit Wochen diesen Container in schön zu fotografieren, weil er in der Abendsonne immer so schön orange strahlt. Die Kamera kann es nicht einfangen, ich muss die Sättigung des Bildes erhöhen, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen. (Jaja, so wird das nie was mit dem Instagram-Ruhm.)

Und zum Abschluß endlich die Folge Game of Thrones schauen, die mir schon vor einer Woche gespoilert wurde. Von meinem iPhone.

Weitere #12von12 gibt es bei Draußen nur Kännchen (Das Original™ und eine Sammelliste). Nächsten Monat gibt es vielleicht wieder 12 von 12 auf meinem Instagram-Account und/oder Twitter.

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