Ich finde die aktuelle Wikileaks-Nummer nicht überraschend und schon gar nicht großartig. Es ist ganz unterhaltsam, sich durch nicht-öffentliche Beschimpfungen zu lesen, vor allem, wenn sie bestätigen, was wir sowieso alle denken. Von einer weltbewegenden Enthüllung ist das allerdings weit entfernt.
Ich bezweifle, dass sich Wikileaks mit dieser Boulevardisierung von Whistleblowing einen Gefallen getan hat, eher das Gegenteil. Denn in Zukunft ist dann einfach folgende Geschichte denkbar:
“Uns sind ein paar wichtige Dokumente über die letzte Ölpest abhanden gekommen. Wir müssen um jeden Preis verhindern, dass die bei Wikileaks auftauchen!”
“Kein Problem. Schick einfach den Scheiß, den unsere Diplomaten die letzten Monate verbrochen haben, dass beschäftigt die Spinner ne Weile…”