Die Sache mit den Twitter-DM für alle

Liebes Internet, wir müssen mal reden.

Ich bin ja oft auf deiner Seite und nicke zustimmend, wenn du mal wieder forderst, dass man doch nicht jeden Mist erklären muss, schließlich sei ja diese und jene Information auf einen Mausklick zu finden. Das sei ja nicht so schwer, nicht wahr?

Ja, im Prinzip schon, aber als ich heute von der Arbeit kam, lief mir das hier über den Weg:

Krasse Nummer! Und das wo Twitter ja eh schon seit einiger Zeit gemahnt wird, dass es mal wegen der steten Trollerei und Hetze, die immer wieder vorkommt unternehmen soll.

Ja, das wäre in der Tat ein Kündigungsgrund, wenn einen jeder anschreiben könnte – gerade auf einem Medium, wo eigentlich gelernt ist, dass DM etwas sehr privates ist, im Gegensatz zu FB-Nachrichten oder Mail.

Aber, liebes Internet, das Problem ist gar nicht so schlimm, es ist nicht mal so vorhanden, wie du es in den Tweets schreibst. Guck:

“Now, Twitter said, the direct messages will operate for anyone who chooses to opt in to the feature. (…) Users can now turn on a setting that enables them to receive direct messages from anyone.”1cnet.com

Das ist übrigens genau der Artikel, der in all deinen Tweets, die auch reichhaltig retweeted wurden, verlinkt ist. Wir sind weiterhin cool, Internet, aber das nächste Mal, wenn du eine Horrormeldung retweetest oder jemand sagst, er solle doch selber recherchieren, erinnere dich bitte an diesen Moment. Wenigstens in einem von beiden Fällen, okay? Bitte? Danke. PS: Natürlich ist das eine Entwicklung, die man im Auge behalten sollte, weil sie später doch noch unschön geändert werden könnte.

Und: Das ist weit davon entfernt, eine perfekte Lösung zu sein. Ich persönlich hätte es ja lieber so eine Art “Reply-Mechanik”: Wenn ich Leuten eine DM schicke, die mir folgen, dürfen diese mir eine DM zurückschreiben, selbst wenn Sie mir nicht folgen.

Aber ich finde trotzdem, dass es nicht zuviel verlangt ist, keine Panikmache zu verbreiten. Oder?

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  1. Hervorhebungen vom Autor []

8 Comments

Filed under webkrams, zwischendurch

8 Responses to Die Sache mit den Twitter-DM für alle

  1. Ben

    -.- not sure if serious

    “Updated messaging rules so you can reply to anyone who sends you a Direct Message, regardless of whether or not that person follows you.”
    https://blog.twitter.com/2015/easier-than-ever-to-have-private-conversations

    Das traurige ist ja, dass ausgerechnet die Leute, die unter dem Netzverhalten anderer zu leiden haben, am Ende des Tages mit einer ganz ähnlichen Dynamik handeln: Erst mal aufregen, bevor man mal Luft holt und sein Hirn einschaltet.

  2. Doch, doch. Steht dort auch, wenn auch besser versteckt, als im CNET-Artikel:

    “With today’s changes, the ice cream shop can opt to receive Direct Messages from anyone…”

  3. Ben

    “Updated messaging rules so you can reply to anyone who sends you a Direct Message, regardless of whether or not that person follows you.”

    …bezog sich auf deinen Wunsch.

    “Ich persönlich hätte es ja lieber so eine Art “Reply-Mechanik”: Wenn ich Leuten eine DM schicke, die mir folgen, dürfen diese mir eine DM zurückschreiben, selbst wenn Sie mir nicht folgen.”

  4. Missverständnis: Ich meine damit, dass mir diese Leute nur dann schreiben können, wenn ich sie zuerst angeschrieben habe, aber nicht einfach so.

  5. sven

    Können sie ja, siehe Zitat von Ben. Lass den Haken für “DM von allen” raus und schwupps: dir kann antworten wem du DM schicktest.

  6. Alexander

    “Missverständnis: Ich meine damit, dass mir diese Leute nur dann schreiben können, wenn ich sie zuerst angeschrieben habe, aber nicht einfach so.” <-- Ehm, und Du darfst Leute zuerst anschreiben, sie Dich aber nicht? Ich glaub aus der Nummer kommst Du nicht mehr raus. ^^

  7. André

    Mein Problem als Twitternutzer ohne Account a.k.a. Nichtbetroffener ist eher, dass du eine Handvoll Leute auf Twitter als “Internet” addressierst. Sehr irritierend.

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