トイレ用擬音装置 – OHM #13

Kloschild zeigt Frau und Mann als Icons. Photo by Franck V. on Unsplash

Um die Fragen zu beantworten, wovon Radiomoderatoren und Hacker wohl leben, wenn sie alt werden, welche Parteien man nach Brüssel wegloben sollte und mit welchen Mitbringseln Weltreisende den größten Eindruck am Flughafen hinterlassen, treffen sich die beiden Herren monoxyd und erdgeist gesittet zu einer Tasse Kaffee und plaudern wild drauf los.

OHM ist eine Kollaborationsproduktion der Herren @erdgeist & @monoxyd. Bei Gefallen abonnieren (RSSiTunes), kommentieren (ArtikeliTunes) und flatterieren (erdgeistmonoxyd) oder steadyen (monoxyd) Sie bitte reichhaltig und kommentieren Sie die Episode!

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Filed under [ohm], podcast

Spielt mit mir!

People playing in a korean arcade hall

Liebe Hörerinnen und Hörer,

ich suche für ein Radioprojekt Kinder zwischen 10 und 12 Jahren1, mit denen ich über ihr Lieblingsvideospiel sprechen kann. Das Gespräch soll aufgenommen werden und als Grundlage für einen Beitrag dienen.

Ziel ist es, die (Game)-Lebenswelt von Kindern authentisch darzustellen und Gleichaltrigen – aber auch Eltern – einen Einblick zu geben. Dabei soll es unter anderem darum gehen, was am Lieblingsspiel besonders ist, wie viel Zeit man dafür mitbringen muss und wovon es überhaupt handelt.

Wichtig: Es braucht keinerlei aktuellen Bezug, es geht wirklich um das Lieblings Videospiel. Videospiel meint alle digitalen Inhalte: Computer, Konsole, Smartphone – das Gerät ist egal.

Für das Interview würde ich mit einem Aufnahmegerät vorbeikommen. Ich würde mir das Spiel selbst zeigen lassen und dann das Interview (ca. 15 Minuten) aufnehmen. Alles in allem beträgt der Zeitaufwand maximal 1 Stunde. Und ich bräuchte natürlich eine Einverständniserklärung der Eltern – sowohl damit ich überhaupt anfrage, als auch ganz formell.

Ich suche vorzugsweise in Berlin, aber wenn es nicht zu weit weg ist und mehrere Protagonist*innen zusammen kommen, könnte ich mir auch Hamburg, Leipzig oder ähnliche Entfernungen vorstellen. [Podcastprofis mit eigenem Equipment geht natürlich auch. :)]

Falls Ihr Euch vorstellen könnte, dass ein junger Mensch, den ihr kennt, daran Spaß haben könnte, würde ich mich über eine Nachricht freuen. Entweder hier in den Kommentaren, per Mail an spielen(at)monoxyd.de oder per Twitterdirektnachricht an @monoxyd.

Bild: Arcade photo by Ciaran O’Brien



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  1. Ende 9 oder Anfang 13 geht auch noch []

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Filed under games, zwischendurch

Lovers In A Dangerous Spacetime

Das rosarunde Raumschiff "Kaugummi Null" von Lovers In A Dangerous Spacetime wird von einem Roboter und zwei Weltraumfliegen angegriffen

“Marcus, Marcus, kannst du uns einen Mehrspieler-Gametipp geben?”
“Au ja, denn auch Anfänger*innen spielen können? Am besten auch mit Kindern?”
“Und man in wechselnden Gruppenstärken spielen? Bitte!”

“Aber sicher doch liebe Kinderinnen und Kinder! Ihr wollt Lovers In A Dangerous Spacetime spielen!”

Lovers In A Dangerous Space Time ist schon etwas älter, ich bin dieses Jahr darauf gekommen, weil es für die Nintendo Switch erschienen ist. Eigentlich wollte ich es schon im Winterurlaub spielen, aber da fanden die Kids “Shadow of the Colossus” spannender. Letztens am Zeugnistag haben wir dann damit angefangen und was soll ich sagen: Es ist perfekt.

Die Liebe ist in Gefahr!
Die Geschichte dieses Ballerspiels ist einfach, aber voller Liebe. Denn die Kraft der Liebe, die das ganze Universum antrieb, kam abhanden und der Liebesreaktor ist zerstört. Die vier Teile sind irgendwo im Weltraum versteckt und es liegt an den ein bis vier tapferen Held*innen, diese mit Hilfe ihres Raumschiffs “Kaugummi Null” wiederfinden.

Die vier Teile sind in vier Kampagnen versteckt, die jeweils aus fünf Leveln bestehen. Meistens geht es darum, das Level zu erforschen, niedliche Wesen aus Gefängnissen zu retten und Cartoon-Monster mit den Kanonen des Raumschiffs abzuballern.

Die Kanonen müssen von einem Spielenden besetzt sein. Genauso wie der Schutzschild, der Antrieb, der Kartenmonitor und die Superwaffe. Jede Spieler*in kann einen dieser Plätze einnehmen, man kann jederzeit wechseln und in dem Raumschiff das in einer Art Aufriss angezeigt wird, die Plätze wechseln.

Auch für “Sehr Anfänger” geeignet
Die Grafik ist bunt und comicartig, die Musik und Sounds beschwingt, die Gegner ungruselig und das Spiel eine actionreiche Mischung aus entdecken und ballern. Was das Spiel aber wirklich, wirklich einzigartig macht ist die Mischung aus Spielmechanik und Balancing.

Es gibt Schwierigkeitsabstufungen von “Sehr Anfänger” zu “Schwer”. Soweit, so normal für ein Spiel. Aber selbst auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad muss man zusammenarbeiten. Jeder muss seinen Job finden, man bespricht gemeinsam, wo die Upgrades hinkommen oder wechselt sich mit Bestimmen ab und hat auf jeden Fall zusammen Spaß.

Es gibt keinen Besten, man feuert sich gegenseitig und es gibt kaum Anlaß gegeneinander anzutreten – man spielt, gewinnt und verliert miteinander.

Für Eliteballerer und trunkene Seebären
Bei vielen Koop-Spielen tritt dann das Problem auf, dass entweder die Schwächsten total überfordert sind oder die Könner sich total langweilen. Aber die Lovers bringen auch hier alle zusammen, weil sich die unterschiedlichen Jobs sehr gut ergänzen. Jemand schießt wie wild um sich, aber trifft kaum? Kein Problem, die Steuerung fliegt einen geschickten Ausweichkurs. Der Steuermann oder die Steuerfrau schlingern wie ein trunkener Seebär durch die Gegend? Kein Problem, der Schutzschild ist immer so ausgerichtet, das Aufpraller abgefangen werden.

Man kann halt nicht alleine gewinnen und darin steckt eine wichtige Lektion, die spielerisch vermittelt wird.

Und noch etwas: Die Spieler ist mit 20 – 30 Minuten pro Level auch gut getroffen. Lang genug, dass es für ein echtes Erfolgserlebnis reicht, kurz genug, damit man sagen kann “Jetzt noch eins, dann geht’s ins Bett.” Wenn man weiterspielen will, muss es auch nicht unbedingt dasselbe Team sein, man kann jederzeit bei einem Neustart des Spiels die Anzahl der Mitspieler*innen ändern. Das macht es ja manchmal auch einfacher.

Mit anderen Worten: Es ist perfekt. Falls ihr also mal wieder ein Spiel sucht, dass ihr mit bis zu vier Menschen in einem Raum zusammenspielen wollt, steigt in die Kaugummi Null und rettet das Universum vor der Anti-Liebe!

Lovers In A Dangerous Spacetime” ist für Windows, Mac, Linux, Playstation 4, XBox One und Switch erschienen und kostet regulär 14,99 €. Von der USK ist es ab 12 Jahren freigegeben, ich halte es aber schon für 8-Jährige spielbar. Wie immer gilt, was auch dasnuf sagt: Redet mit euren Kindern! (Generell ist ganz schlau, was dasnuf zum Medien, Kindern und Eltern sagt, es gibt da eine ganze Serie.)

Nachtrag (weil das auf Twitter aufkam): Zusatzcontroller für die Switch sind ja relativ teuer. Falls noch eine Zweitkonsole im Haushalt existiert, kann man sich mit einem solchen Adapter behelfen, bei mir hat damit der Anschluß eines PS4-Pads an die Switch problemlos geklappt.

Ballerspiele macht ja bekanntermaßen einsam, dumm und 
arbeitslos. Wenn ihr mir einen Kaffee ausgebt, könnt ihr 
mir schreiben, wie ich mich davor retten könnte.

 



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Filed under [angespielt], zwischendurch

Ich erwarte euch

Ein Mann mit Bart schaut aus den Wolken von einem Dach herab. Auf der rechten Seite steht "Ich erwarte euch. Pfarrer Hanns-Christoph Richter. Geboren 06.November 1951. Gestorben 27. Mai 2018.

Am 27. Mai 2018 ist um 13:00 mein Vater gestorben.

Glücklicherweise – dazu gibt es noch eine ganz große, unfassbare Geschichte, die später erzählt werden soll – hat er uns vorher gesagt, wie er sich seine Beerdigung vorstellt. Dabei hat er uns auch einen Spruch mitgegeben, den er irgendwo haben wollte – auf dem Grabstein oder der Anzeige, das war ihm egal, aber er sollte da sein. Man könnte sagen: Seine offiziellen letzten Worte.

Er hat sich auch gewünscht, dass seine Kinder etwas auf der Beerdigung sagen können, wenn sie wollen. Und auch wenn das vielleicht für Außenstehende pathetisch klingt, war mir sofort klar: Ich will. Fast schon: Ich muss. Ich will diesen Moment nicht ungesagt verstreichen lassen und ihn und diesen Menschen teilen.

Am 05. Juni um 13:00 Uhr ist mein Vater beerdigt worden. Und das waren meine Worte:


 

Ein Mann steht vor einem bunt bemalten Sarg vor einem Altar.

Ich bin Marcus. Ich bin heute hier zusammen mit meinen Geschwistern, weil wir unseren Vater beerdigen.

Aber: Warum stehe ich jetzt hier vorne? Mein Vater hat mir doch immer davon abgeraten, Pfarrer zu werden? Warum stehe und rede ich jetzt trotzdem in einer Kirche?

Ich stehe hier, weil er uns seine letzten Worten mitgegeben hat. Und in mir haben diese Worte das unstillbare Verlangen ausgelöst euch heute ein Stück Hanns-Christoph zu zeigen, von dem ich möchte, dass ihr es mitnehmt.

Ich erwarte euch.

Diese Worte bringen ein klares Bild mit: Hanns-Christoph, an einem Tisch. Der Tisch ist groß, aber bis auf ein paar Gläser und Getränke leer, bereit und bereitet viele Menschen aufzunehmen.

Hinter ihm eine große Standuhr, die ihn Zeit seines Lebens begleitet und den Tag mit harmonischen Halbstundenschlägen unterteilt hat. Und ein Fenster hinter dem ein Fluß entlangfließt. Und auch wenn dieses Bild einigen von euch als ein sehr konkreter, bestimmter Ort scheint, gab es dieses Bild immer wieder: Der Tisch, die Uhr, der Fluß hinterm Haus.

In diesem Bild ist sein Ich groß und präsent. Der Raum ist leer, aber gefüllt mit dieser Hanns-Christoph-Anwesenheit. Raumgreifend, platzeinnehmend mit so einer Art einladender – aber auch fast schon provozierender – Gastfreundschaft: „Kommt herein, setzt euch hin, seid bei mir.“

Auf den ersten Blick wirkt das gemütlich, wie der kurze Moment bevor die Feier, das ausgelassene Beisammensein losgeht. Aber: Es ist eben davor, Hanns-Christoph ist alleine in diesem Bild. Und – das ist mir sehr spät klar geworden – hofft in dieser Einsamkeit darauf, dass auch wirklich jemand kommt und deswegen sagt er:

Ich erwarte euch.

Diese Worte wiegen schwer. Diese Worte sind Verpflichtung und Versprechen in einem. Hanns-Christoph erwartet…

…Liebe. Aufrichtigkeit. Familie. Aufeinander stolz sein. Anerkennung.

Wenn einem das so auf den Tisch gelegt wird, kann es schnell überfordern, so wie er es mir auf den Tisch gelegt hat, und es hat mich oft überfordert. Diese Erwartung wurde zur Forderung, zur Aufforderung, zur Anforderung, zur Prüfung.

Bis ich verstanden habe: Er erwartet das nicht nur von mir, von uns, von euch. Er erwartet es vor allem auch von sich. Wer seine Geschichte kennt, wer Geschichten von ihm kennt, muss jetzt vielleicht lächeln oder sogar mit den Augen rollen, wenn ich sage:

Er hat immer viel von sich erwartet. Ein guter Vater zu sein. Ein guter Partner. Ein guter Freund. Und er hofft darauf, dass er euch in dieser Erwartung gerecht geworden ist und deswegen sagt er:

Ich erwarte euch.

Ehrlich gesagt, ist es dieses „euch“, das mich wahnsinnig macht. Das klingt erstmal so schön, so trostspendend, so kurz vom dem Tod gesagtes: „Ich bin schon da, kommt nach.“

Aber diese Worte trennen eben auch zwischen „ich“ und „euch“.

Ihr seid hier. Wir sind hier. Und Hanns-Christoph ist es nicht mehr…

…und das ist ganz schön bitter.

Aber – und ich bin sehr dankbar, dass ich das in den letzten Wochen erleben durfte – viel von dem, was ich jetzt gerade gesagt habe, ist meine Interpretation, die wahrscheinlich mehr über mich sagt, als über ihn, aber auch deswegen stehe ich jetzt hier, weil diese Worte eben das Letzte sind, was er mir und uns und euch hinterlassen hat.

Für mich klingt aus diesen Worten die große Suche nach Geborgenheit und „zu Hause sein“ und einen Ort haben, an dem man jemand anderen erwarten kann – und ich glaube Hanns-Christoph hat diesen Ort gefunden.

Und das meine ich – erst einmal – gar nicht metaphysisch, sondern ganz, ganz konkret. Hanns-Christoph ist in den letzten Jahren angekommen. Nicht da, wo ich ihn mir gewünscht habe, wahrscheinlich nicht einmal da, wo er es sich früher hätte träumen lassen können, aber da, wo er nicht mehr wegwollte. Und da, wo wir Kinder bis zum Schluß bei ihm sein konnten.

Aber jetzt heisst erst einmal Abschied nehmen und wenn ich mir nach all den Strapazen noch eins von euch wünschen darf, dann geht hin,

nehmt Hanns-Christoph mit und

weint

und

lebt

und

liebt

und seid sicher:

Er erwartet uns.



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Filed under wahnsinn

Unendlichkeit

Liebe Leserinnen und Leser, ich habe beschlossen doch noch eine Doktorarbeit zu schreiben. Und zwar am Institut für angewandte Chrono-Theorien. Ich kann nämlich die Unendlichkeit messen.

***

Unendlichkeit ist nicht der fünfte Schuhladen, den man betritt, wenn man naiv und heiter beschlossen hat, am Nachmittag dem großen Kind noch mal eben neue Schuhe kaufen zu gehen und es eh schon zu spät ist, aber man dennoch denkt…

Na komm. Den einen Schuhladen können wir jetzt auch noch. Vielleicht findet sich ja hier was.

Unendlichkeit ist auch nicht, wenn die Schuhe alle anfangen gleich auszusehen und man eigentlich gar nicht mehr weiß, warum jetzt dieses eine Paar keine Gnade vor den Augen des Kindes fand, obwohl es doch fast genauso aussieht wie das andere Paar, wo aber die Spitzen zu eng, die Hacken zu kneifig oder die Oberseite zu groß ist.

Hier, der sieht doch ganz schön aus, den mag es doch best… Oh. Nicht. Nein. Na gut.

Undendlichkeit ist auch nicht, wenn das jüngere Geschwister auf einmal weg ist und man gleichzeitig versucht, sich daran zu erinnern, wo es sein könnte und sich selbst davon zu überzeugen, dass man, auch wenn die Schuhe wirklich schön sind, dennoch im Budget bleibt und schließlich in der Halloween-Abteilung fündig wird. Also das Geschwister wiederfindet, keine Schuhe.

Ach guck die Maske mit dem herausfallenden Auge ist wirklich lustig ob ich nicht vielleicht doch 150 Euro ausgeben soll und der abgerissene Finger ist eigentlich auch schön eklig wo ist eigentlich jetzt das Geschwister na gut aber 30 über Budget ist doch auch noch ok oder doch lieber keine Spinnenschokolade?

Und dann kommt der Moment, wo man im achten Laden steht und da gibt es so ein Paar Schuhe. Das gefällt. Das sogar fast genauso aussieht, wie die ursprünglichen im Internet gesehenen Wunschschuhe. Das aber nur zwei Drittel vom eigentlich veranschlagten Wunschbudget kostet. Das passt. Das sogar noch dann passt, wenn man sich zusammen gerissen und nicht gleich beim ersten Anzeichen gekauft, sondern gesagt hat: “Geh noch mal durch den ganzen Laden und renn auch mal damit.”

Wenn das Kind dann da steht in den Schuhen.

Und an den Schuhen runter schaut.

Und herum tänzelt.

Nochmal hinter dem Regal verschwindet.

Zurück kommt.

Nachdenklich nach unten schaut.

Zu dir schaut und während du versuchst dein hoffnungsvolles “KAUFEN WIR DIE JETZT ODER WAS BITTE BITTE SAG DAS WIR DIE JETZT KAUFEN”-Gesicht zu verstecken.

Wieder hinter dem Regal verschwindet.

Andere Schuhe anschaut. (Oh nein, warum schaut es andere Schuhe an, die waren doch gut, bittebittebitte.)

Zurückkommt.

Nach unten schaut.

Leicht die Nase rümpft.

Skeptisch die Schuhe noch mal von allen Seiten betrachtet.

Luft holt und…

DAS HIER IST DIE UNENDLICHKEIT. LIEBE FREUNDE, GENAU DASS HIER! DIESER MOMENT BEVOR ES SAGT:

“Die gefallen mir. Am liebsten würde ich die gleich anziehen.”

Engelschöre ertönen, ein Spalier aus Menschen, die mit Pompoms wedeln und Konfetti in die Luft werfen, stehen an dem Weg zur Kasse. Pieppiep, keine Kundenkarte, ja danke, die nehmen wir so mit, schönen Abend noch, tosender Applaus, Vorhang fällt, Verbeugung, Abgang.

***

PS: Ich habe erst im Nachhinein gelernt, dass ich alles richtig falsch gemacht habe. Und anscheinend kann man mich jetzt mieten.

Bild von Jakob Owens auf Unsplash.



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Equal Care Day – klappt das mit dem 50/50

Es folgt ein Gastbeitrag. Naja, eigentlich nicht ganz, weil 35 Prozent davon auch von mir sind, aber andererseits doch, weil alles andere von Patricia kommt. Es geht um Gleichberechtigung im praktischen Sinne: Zu Hause.  

Das bisschen Haushalt…

Pixabay@Hans

Der Equal Care Day, dieses Jahr am 1. März, soll auf die mangelnde Wertschätzung von Fürsorgearbeit aufmerksam machen. Auch 2017 wird noch 80% der Care-Arbeit von Frauen geleistet. Dieses Verhältnis bleibt relativ stabil – sogar wenn die Frau selbst (und genauso viele Stunden wie der Mann) berufstätig ist. Bislang “helfen” die Männer nur und es finden sich kaum faire 50 – 50 Aufteilungen.

Ein Evergreen zu diesem Thema ist der Tweet von @katjaberlin:

Zur Frage der Aufteilung findet sich in einem Interview mit der Soziologin Cornelia Koppetsch, Professorin für Geschlechterverhältnisse an der TU Darmstadt, eine interessante Passage:

Sie sprechen von einem inneren Widerspruch [zwischen romantischen Liebe und gleichberechtigter Partnerschaft.]: Wie finden Sie den heraus?

“Wir führen Interviews mit den Paaren. Wenn man sie zum Thema Hausarbeit befragt, kann man hören: Bei uns läuft das partnerschaftlich, wir teilen uns die Arbeit auf. Aber wir wollen das genauer wissen und fragen nach: Wer putzt denn bei Ihnen die Fenster? Wer näht die Knöpfe an? Wenn man insistiert, kommen andere Dinge ans Licht. Etwa dass immer dann, wenn der Mann für längere Zeit die Hausarbeit übernimmt, im Erziehungsurlaub beispielsweise, eine Putzfrau engagiert wird, die es nicht gegeben hat, als die Frau für die Hausarbeit zuständig war. Das sind interessante Details, die den inneren Widerspruch deutlich machen.”

Aus “Paarbeziehungen heute: Putzen oder lieben

Stellt man sich eine umfassende Liste zum Thema Care-Arbeit zusammen, dann ist die Beantwortung dieser Fragen doch sehr erhellend. Es kommt nicht selten vor, dass sogar Paare, die glauben alles sehr gerecht aufgeteilt zu haben, zu der Erkenntnis gelangen, dass doch die Frau deutlich mehr Aufgaben übernimmt als der Mann.

Die InitiatorInnen des Equal Care Days haben deswegen einen Fragebogen zur Verfügung gestellt, den wir ausgefüllt haben.

Wir, das sind:

Patricia Cammarata (rechts, ohne Bart) und Marcus Richter (links)

Marcus Richter ist Radiojournalist und Moderator mit Schwerpunkt Technik, Netz und Games. Er lebt in Berlin als Bonuselter einer Familie mit zwei Schulkindern, auch wenn er nach wie vor eine eigene Wohnung hat.

Verhältnis Erwerbstätigkeit/Familienarbeit: 40 Wochenstunden Erwerbstätigkeit, 35% Familienarbeit

Patricia Cammarata ist Projekt-Managerin, Autorin und Bloggerin. Sie lebt ebenfalls mit zwei Schulkindern in Berlin. Sie genießt den Luxus alle zwei Wochen kinderfrei zu haben. Denn da sind die Kinder beim leiblichen Vater. Ab und zu macht sie Urlaub in Marcus Wohnung. Da hat sie noch nie gewaschen oder geputzt.

Verhältnis Erwerbstätigkeit/Familienarbeit: 30 Wochenstunden Erwerbstätigkeit, 65% Familienarbeit

 

  1. Wie ist die CareArbeit bei Euch zuhause auf die Erwachsenen verteilt? Gibt es feste Zuständigkeiten?

Marcus: Wenn wir zusammen sind und die Kinder haben – was nicht immer der Fall ist, weil wir getrennt leben – und die Kinder manchmal beim Ex-Partner sind, versuchen wir uns alles zu teilen.

Patricia: Es gibt keine festen Zuständigkeiten – bestenfalls sowas wie Gewohnheiten. Ich für meinen Teil versuche aber aktiv immer wieder Dinge zu übernehmen, bei denen ich sehe, dass sie mein Partner öfter macht als ich. Selbst wenn es sowas banales ist, wie Mülleimer runterbringen.

Bei manchen Sachen tauschen wir aktiv gegen die Klischees. Ich versuche z.B. alle handwerklichen Dinge mit den Kindern gemeinsam zu machen und der Freund macht der Tochter die Flechtfrisuren oder kocht.

 

  1. Warum teilt Ihr Euch anfallende CareArbeit untereinander auf? Welche Vorteile habt Ihr dadurch?

 Marcus: Ich tue mich ehrlich gesagt mit dem Begriff “CareArbeit” schwer. Wir sind halt ein Familienverband von vier Leuten, wo zwei mehr Verantwortung tragen können und wollen als die anderen beiden. Das dann alle Arbeit möglichst gleich aufgeteilt wird, hat den Vorteil, dass die schweren Sachen weniger belasten, die schönen Sachen mehr Spaß machen und man insgesamt mehr Zeit für alles andere hat.

 Patricia: Ich weiß gar nicht, ob es um Vorteile geht. Es geht mir v.a. um Gerechtigkeit. Es gibt in der Familienarbeit so vieles, was anstrengend ist. Ich möchte das meinem Partner nicht alleine zumuten und ich möchte auf der anderen Seite auch nicht alleine zuständig sein.

Mir macht ja v.a. der Kleinkram zu schaffen. Zettel aus der Schule unterschreiben, Termine merken, Fingernägel schneiden, überlegen, was man abends isst, Kuchen fürs Kindergartenbuffet backen, an Wechselwäsche denken, rechtzeitig Winterschuhe kaufen etc.

Wenn ich das alles alleine mache, dann beschwert mich das. Diese ganzen Aufgaben zu teilen, die Verantwortung dafür zu teilen, ist sehr wohltuend.

 

  1. Welche Nachteile und Schwierigkeiten gibt es, welche Hürden?

 Marcus: Durch die Patchwork-Situation und weil ich erst relativ spät dazu gekommen bin, fällt es nicht immer einfach, alles genau aufzuteilen. Bei manchen Sachen fällt es schwer gewohnte Muster abzulegen oder sich darauf zu verlassen, dass man jetzt zu viert ist – das gilt in der einen oder anderen Form für alle Beteiligten – die Großen und die Kleinen.

Patricia: Nachteile gibt es in dem Sinne keine. Vielleicht dass ich mich manchmal überwinden muss, Dinge zu tun, auf die ich gar keine Lust habe, wie z.B Auto fahren oder putzen. Aber dann stimmt es mich eben sehr versöhnlich zu wissen, dass mir fast die Hälfte davon erspart bleibt, weil mein Partner, seinen Anteil auch übernimmt.

Schwierigkeiten sehe ich v.a. darin, dass der Alltag ein ständiges Jonglieren und Kommunizieren erfordert.

Das ist manchmal sehr mühsam. Man muss sich absprechen, offen für alternative Lösungen sein. Ich habe oft feste Vorstellungen von gut und richtig und muss dann sehen, dass es viele völlig gleichwertige Umsetzungen gibt. Nur die muss man eben ausdisktieren.

Es ist für mich persönlich Fall weniger Zeit insgesamt da. Das fällt manchmal auf und manchmal schwer, aber stellt sich als Planungs-, Organisations- und Verhandlungssache heraus.

 

  1. Wäre es nicht praktischer, eine Person des Haushalts würde sich alleine darum kümmern und so auch den Überblick und die Verantwortung behalten?

Marcus: Zum Teil ist das ja so: Dadurch, dass ich eine eigene Wohnung habe und es zwei Erziehungsberechtigte für die Kinder gibt, ist es für viele Sachen so, dass ich, wenn sie anfallen vielleicht nicht verfügbar sind oder zwar meine Meinung sagen, aber kein letztliches Mitbestimmungsrecht habe.

Patricia: Doch, das wäre total praktisch. Nur leider auch unzumutbar.

 

  1. Wodurch / Wann stoßt Ihr an Grenzen der fairen Aufteilung?

Marcus: Siehe 4. Was ich noch als schwierig empfinde: Ich kann theoretisch jederzeit sagen “Ich kann heute Abend nicht, ich habe einen Termin”. Ich würde das auch gerne umgedreht anbieten, aber das ist schwieriger realisierbar.

Und ganz konkret: Wäsche waschen wird wohl so lange getrennt bleiben, wie es getrennte Haushalte gibt.

Patricia: Wir haben getrennte Wohnungen. Zu 80% leben wir gemeinsam mit den Kindern in meiner Wohnung. 15% leben wir getrennt und 5% leben wir in der Wohnung meines Partners.

Ich war es sehr gewohnt alles zu machen und mich verantwortlich zu fühlen. Manchmal muss mein Partner sich sehr „aufdrängen“ um seinen Anteil machen zu können. Ich glaube, das ist gelegentlich schwer.

Z.B. wenn ich krank bin. Ich glaube, dann muss man mich fast ins Zimmer sperren, damit ich nicht trotzdem weiter arbeite.

Wenn die Kinder krank sind, dann ist es für mich auch schwer, auszuhalten, dass sie sich bei meinem Partner auch wohl fühlen und gut aufgehoben sind, wenn ich z.B. erwerbstätig arbeite…

 

  1. Leben Kinder in Eurem Haushalt? Hat sich die Verteilung der CareArbeit verändert im Vergleich zur Zeit ohne Kinder?

 Marcus: Meta-Antwort: Ich bin verwirrt, dass die Frage jetzt erst kommt. Alle Antworten beziehen sich auf das Leben mit Kindern und die Änderungen.

Patricia: Ja, die Kinder leben mit uns. Da wir uns erst vor einigen Jahren kennengelernt haben und die Kinder schon da waren, war unsere Beziehung schon immer mit Kindern.

Auf der anderen Seite haben wir aber auch regelmäßig kinderfrei, weil die Kinder auch bei ihrem leiblichen Vater sind. Die CareArbeit ist so gefühlt von 100% ich auf 65% ich – 35% Partner gegangen.

 

  1. Was hat sich verändert mit dem Älterwerden der Kinder? Musste die Aufteilung in Frage gestellt und evtl. neu verteilt werden?

Marcus: Ja, aber es hat eher dazu geführt, dass wir flexibler planen können, weil die Kinder selbstständiger werden und jetzt beide in die Schule gehen, was die Bringzeiten synchronisiert und -wege verkürzt hat. Ansonsten bin ich erst seit zwei Jahren vorbei – von daher sind die Unterschiede im Gegensatz zu Eltern, die das von Anfang an machen wahrscheinlich marginal.

Patricia: Dass sich die Aufteilung geändert hat, hat bei uns weniger mit dem Älterwerden der Kinder als mit der Lebenssituation an sich zu tun.

Ich merke aber, dass ich bestimmte Kompetenzen habe, die mir mit Babys und Kleinkindern sehr hilfreich waren und dass mir bei älteren Kindern bestimmte Dinge eher schwer fallen, die meinem Partner viel leichter fallen. So z.B. die Hausaufgabenbegleitung. Da werde ich schnell ungeduldig. Ich muss da sehr an mir arbeiten, das nicht auf meinen ruhigen und gelassenen Partner „abzuwälzen“.

 

  1. Welche Reaktionen bekommst Du von anderen für Dein Tun als Mann?

Marcus: Keine. Es gibt ab und zu generelles Feedback a la “Ihr macht das ja ganz schön zusammen.”, aber mein konkretes Tun wird – außerhalb unserer Familie – eigentlch nicht kommentiert. (Wüsste allerdings auch nicht warum.)

Patricia: Als Frau höre ich oft, was ich für ein Glück mit einem Mann habe, der sich auch um die Kinder kümmert und dann noch um den Haushalt! In der älteren Generation wird mir auch gerne zu Demut geraten oder dass ich doch lieber mal bestimmte Dinge mehr mache, damit mir mein guter Fang nicht wegläuft.

Alles, was ich mache, ist auf der anderen Seite selbstverständlich. Bzw. ich muss mich oft rechtfertigen, warum ich denn unbedingt erwerbstätig sein will.

 

  1. Erzähle von einer Situation, ein Gespräch, in dem Du eine positive und eine, in dem Du eine negative Reaktion erfahren hast.

 Marcus: Eine nahe Freundin hat mir mal zu Verstehen gegeben, dass ich meiner Partnerin sehr gut tue. Ich vermute mal stark, dass das auch mit der Aufteilung unseres gemeinsamen Alltags zu tun hat – das wurde allerdings nicht explizit erwähnt (haben aber die Umstände nahegelegt.)

Patricia: Siehe Frage 8. Positive Reaktionen bekomme ich v.a. von Freundinnen, die ein ähnliches Leben haben – sprich arbeiten und ein paar Kinder großziehen.

 

  1. Was würdest Du Deinem jüngeren Ich mit auf den Weg geben, das weder Kinder hat noch in einer Partnerschaft lebt, wie es mit dazu beitragen kann, dass Equal Care gelingen kann?

Marcus: Mir fällt nicht wirklich was ein. Wenn ich darüber nachdenke, wird mir klar: Als ich noch nicht in einer Beziehung gelebt und keine Kinder gehabt habe, habe ich kein großes Interesse an dem Thema gehabt – ich war ja nur für mich alleine verantwortlich und mir war schon immer klar, dass ich in Beziehungen gleichberechtigt leben will: Ich hatte noch nie Idee, dass automatisch jemand meine Socken wäscht, nur weil wir zusammen sind.

Patricia: Ich würde meinem jüngeren Ich eindringlich von Partnern abraten, die nicht von alleine auf die Idee kommen, dass man sich alles teilt. Eindringlich! Nimm nicht hin, dass du dich für alles verantwortlich fühlst, dass du wie selbstverständlich kochst, wäschst, planst und putzt. Keine Kompromisse in der Hinsicht. Wahrscheinlich wäre ich dann so bis 40 Single geblieben.

 

  1. Was wünschst Du Dir von Politiker*innen?

Marcus:  siehe 12.

Patricia: Rahmenbedingungen, die wirklich eine freie Wahl lassen, ob man erwerbstätig ist oder Hausmann oder –frau. Lohngefälle abbauen. Elternauszeiten gestatten. Lebensarbeitszeit statt Präsenzkult unterstützen. Familienfreundliche Bedingungen in Unternehmen belohnen. Gute und bezahlbare Kinderbetreuung. Auch gut bezahlte Kinderbetreuung – eine Aufwertung von Care-Berufen und auch eine gezielte Förderung von Männern in Care-Berufen.

 

  1. Was wünschst Du Dir von anderen Entscheidungsträger*innen?

Marcus: Ich mache es mir mal einfach: Ich wünsche mir, dass beide alles dafür mögliche tun, damit Familien in Zukunft genau das Arbeitsaufteilungsmodell wählen können, dass ihnen gefällt und sie sich nicht in eins hineinfügen müssen, dass ihnen durch Sachzwänge vorgegeben wird.

Patricia: Vorbild sein. Ordentliche Meetingzeiten (zw. 10 und 14 Uhr). Den Blick auf die ganze Lebensspanne richten. Sehen, dass es Zeiten gibt, in denen man viel arbeiten kann und will und dass es Strecken gibt, in denen das nicht möglich ist.

Über kreative Lösungen nachdenken, die gleiche Aufteilung aller Arbeiten ermöglichen.

 

  1. Was wünschst Du Dir konkret für Deinen Alltag anlässlich des Equal Care Day 2017?

Marcus:  Weniger Geschichten über andere Männer hören zu müssen, die es als ganz normal ansehen, dass jemand anders die Arbeit macht.

Patricia: Dass er so bleibt und ich das Aushandeln und Kommunizieren immer besser lerne. Dass ich meine Wertschätzung für das was mein Partner tut, ausreichend zum Ausdruck bringen kann und dass ich noch besser lerne Aufgaben abzugeben OHNE mich dabei schlecht zu fühlen (wozu mein Partner am allerwenigsten kann. Da geht es eher um Erziehung und Rollenklischees abschütteln).



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Oh! Hi, Mama! – OHM #12

Image from page 108 of "St. Nicholas [serial]" (1873)

Es begab sich aber zu der Zeit und etwas nach über einem Jahr und Tag, dass sich die Herren Erdgeist und Monoxyd auf einem Congresse trafen, der zwischen den Jahren in einem alten Gemäuer welches zum letzten Mal seine Pforten öffnete, stattfand.

Hierüber nun arg erfreut, beguben sie sich zu zwei Mikrofonen um zu erläutern, wie es um Einlass zu ebenjenem Congresse sowie SprecherInnentum, Breitbandigkeit und verfälschte Neuigkeiten stund. Zu Gast die ungenannten Experten die jeweiliges Leuchten in die Fachbereiche brachten und allerlei kurzweil, dem die geneigte Hörerin ihr Ohr leihen möge.

Erfreuet euch!

OHM ist eine Kollaborationsproduktion der Herren @erdgeist & @monoxyd. Bei Gefallen abonnieren (RSSiTunes), kommentieren (ArtikeliTunes) und flatterieren (erdgeistmonoxyd) Sie bitte reichhaltig und kommentieren Sie die Episode!



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EINS! ZWEI! DREI! VIER! FÜNF! GEDANKEN! RICHTIG!

Liebes Tagebuch,

ich habe selten Gewaltphantasien. Aber wenn, dann ist es richtig schlimm.

Jetzt gerade möchte ich zum Beispiel der Mutter gegenüber das Tablet ihrer Kinder um die Ohren hauen. Keine Angst, es würde nicht viel passieren, das ist mit einem dicken weichen Gummirand versehen.

Warum fragst du? Weil es in regelmäßig in unregelmäßigen Abständen – also genau so, dass es einen irre  macht, weil man denkt “Jetzt isses vorbei” – EINS! ZWEI! DREI! VIER! FÜNF! BLUMEN! RICHTIG! quäkt. Auch als ich – wirklich ganz freundlich und ruhig – gefragt habe, ob man das nicht leisen machen könnte. Ich habe nicht mal eine Antwort bekommen.

TIPPE AUF DIE RICHTIGE ANTWORT! EINS! ZWEI! DREI! FISCHE! RICHTIG!

Wir sitzen übrigens im Ruheabteil, wo ich mir extra einen Platz reserviert hatte. Für EINS! ZWEI! DREI! VIER! FÜNF! EURO! RICHTIG!. Mir ist klar, dass es hier keine Ruhe gibt, aber ich hatte halt darauf gehofft, wenigstens von telefonierenden Leuten und Geräuschen elektronischer Geräte verschont zu werden.

Das ist mir übrigens wichtig: Künstlich erzeugte Geräusche. Mich stören nicht die Kinder. Ich will keine kinderfreien Zonen. Ich kann auch gut ertragen, dass die beiden Kids sich die ganze Zeit kabbeln, WEIL ES DOCH JETZT ECHT MA LASS MICH AUCH MA DRAUFGUCKEN EH WAS SOLL DENN DAS MAMA!. Das ist kein Problem. So ist das halt. Und wenn es nicht die eigenen sind, ist das sogar lustig.

Aber diese EINS! ZWEI! DREI! VIER! FÜNF! ELEKTRONISCHEN GERÄUSCHE! RICHTIG! machen mich verrückt. Weil die nicht sein müssten. Stellt es doch leise. (Die Kinder können lesen.) Nehmt doch Kopfhörer. (Und wenn ihr sie vergessen habt, weil es gerade total stressig ist und die Kids anders wirklich nicht können, erklärt es mir, wenn ich um Ruhe bitte.)

Ich wollte zum Hauptbahnhof. Ich bin dann in Spandau ausgestiegen. In die S-Bahn EINS! ZWEI! DREI! VIER! FÜNF! RICHTUNG CHARLOTTENBURG!

####

PS: Ich finde das auch aus strategischen Gründen ärgerlich. So ein Verhalten trägt dazu bei, dass Kinder in der Öffentlichkeit als Störenfriede wahrgenommen werden und kinderfreie Zonen gefordert sind. Und (das soll wirklich keine Drohung sein, dass ist nur eine Vermutung): Menschen mit weniger Impulskontrolle schreien dann vielleicht die Kinder an, die sich dann fragen, was sie falsch gemacht haben. Gar nichts. Und deshalb: Siehe oben.

PPS: Wir hatten schon mal in der Weisheit schon mal über kinderfreie Zonen – und welche Rolle nachlässige Eltern in der Entwicklung dieser irren Idee spielen – gesprochen. (Weiterführende Literatur zum Thema bei das nuf  und Zeit Online.)



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12 Bilder vom 12. (Mai ’16)

Jemand™ hat sich mal ausgedacht, dass man ja mal an einem Tag im Monat seinen Tag verinstagrammen und dann verbloggen könnte. Ich bin immer wieder durch Leitmedium darauf gestoßen worden. Und weil ich den Gedanken des persönlichen (Be)Schreibens eigentlich sehr sympathisch finde, aber da selten zu komme, nehme ich das als Gelegenheit, es in einem formalen Rahmen zu tun.

 

Alles beginnt damit, dass ich beim ersten Blick auf mein Handy feststelle, dass das neue Instagram-Logo wirklich so schlimm aussieht, wie alle sagen.

Ich grübele schon die ganze Zeit, wie ich den Spieletest für Deutschlandradio Kultur heute gestalten soll. Auf diesem Treppenabsatz kommt mir die zündende Idee.

Habe wichtigen Termin, fahre früher als gewöhnlich los, stehe trotzdem überlang im Stau. :/


Die nächste Hiobsbotschaft: Mein mobiles Datenvolumen ist aufgebraucht. Na das kann ja heiter werden.


Nachdem der wichtige Termin und die Vorbereitung für Deutschlandradio Kultur super liefern, scheitere ich in der Mittagspause an der letzten Karte in einer Partie Cardcrawl.


Der Auftritt in der Sendung “Kompressor” zum subversiven Potential von Computerspielen habe ich auch hinter mich gebracht, damit ist Feierabend.

Während ich mich zum gemeinsamen Eis Essen auf den Weg mache, versuche ich einmal so zu fotografieren wie Kosmar.

Das Milchreiseis ist so lecker, dass ich ganz vergesse, dass ich es fotografieren wollte. Ups.

Noch schnell einkaufen. Kein Problem. Wir wissen ja genau, was wir wollen. Und sind es auch gewohnt, den schreienden Miniminion an einem Fuß durch den Supermarkt zu ziehen. Dauert nur fünf Minuten!

Weil ich befürchte, die 12 Bilder nicht alleine zu schaffen, gebe ich dem Mittelminion den Auftrag mir ein Bild zu machen. Es zeigt mir seine Höhle und meint ich soll dazu schreiben: “Seit fünf Tagen immer noch nicht aufgeräumt!”

Ich versuche seit Wochen diesen Container in schön zu fotografieren, weil er in der Abendsonne immer so schön orange strahlt. Die Kamera kann es nicht einfangen, ich muss die Sättigung des Bildes erhöhen, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen. (Jaja, so wird das nie was mit dem Instagram-Ruhm.)

Und zum Abschluß endlich die Folge Game of Thrones schauen, die mir schon vor einer Woche gespoilert wurde. Von meinem iPhone.

Weitere #12von12 gibt es bei Draußen nur Kännchen (Das Original™ und eine Sammelliste). Nächsten Monat gibt es vielleicht wieder 12 von 12 auf meinem Instagram-Account und/oder Twitter.



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Filed under webkrams, zwischendurch

OHM #011 – Otto hört mit

Einerseits ist fast schon wieder ein Jahr rum und die aktuelle Episode war eigentlich zur Weihnachtserfreuung und Zeitvertreibung bei der Fahrt zum Congress gedacht, andererseits habe ich keinerlei Zeit mehr um zu shownoten.

Deswegen ohne weitere Umschweife: Otto hört mit bei Flattr, WordPress, letsencrypt und vielen anderen wilden Dingen. Der Rest wird nachgetragen, wenn ich wieder Zeit habe. Nächstes Jahr? Oder ihr in den Kommentaren. Viel Spaß!

OHM ist eine Kollaborationsproduktion der Herren @erdgeist & @monoxyd. Bei Gefallen abonnieren (RSS, iTunes), kommentieren (Artikel, iTunes) und flatterieren (erdgeist, monoxyd) Sie bitte reichhaltig und kommentieren Sie die Episode!



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Filed under [ohm], podcast