Re: Secure(st) Messenger

“Enigma” von floeschi (CC BY 2.0)
Oder: Warum ich es für verfrüht halte, Threema für Textsecure/Signal aufzugeben, wie es Ulf Buermeyer bei netzpolitik.org fordert.

tl;dr: Textsecure/Signal sind zwar Open Source, aber die App funktioniert praktisch nur mit Verwendung der eigenen Telefonnumer und Telefonbuchupload. Es gibt außerdem kein tragbares Geschäftsmodell.

Aber es ist doch Open Source?

Der Reihe nach: Gestern machte die Meldung die Runde, dass die App Signal in der Version 2.0 veröffentlicht wurde. Signal ist ein sogenannter Secure Messenger, also ein Chatprogramm, dass es ermöglicht zwischen zwei oder mehreren Smartphones verschlüsselt auszutauschen. Lesen können Sie also nur die Empfänge, aber nicht die Geheimdienste oder Telekommunikationsanbieter.

Signal hatte schon immer einen großen Vorteil: Es ist Open Source. Das ist bei Crypto-Software relativ wichtig, weil man nur so nachvollziehen kann, ob die Verschlüsselung wirklich funktioniert. Und es hatte lange einen entscheidenden Nachteil: Signal ist eine iOS-only Software.

Es gibt ein Gegenstück auf Android, das Textsecure heißt, aber die beiden Apps konnten nicht miteinander reden. Bis jetzt, denn mit Version Signal 2.0 können iOS- und Android-Nutzer auch verschlüsselt miteinander chatten.

Aber gab es da nicht schon was? Dieses Threema?

In der Tat: Threema ist ebenfalls ein Secure Messenger und etwas besonderes geschafft hat. Threema war die erste App, die verschlüsseltes Nachrichtenverschicken in einer bedienbaren und leicht verständlichen Form für Smartphones umsetzte. Die App funktioniert sogar ganz ohne die Verwendung von Telefonnummern und man wird auch nicht gezwungen diese hochzuladen.

Aber Threema hat einen entscheidenden Nachteil: Es ist nicht Open Source. Der Quellcode der Komponente, die für die Verschlüsselung sorgt, ist zwar verfügbar, aber man kann sich nicht endgültig sicher sein, was in der App steckt. Ein Umstand, den wir schon vor zwei Jahren in einem Interview mit Manuel Kasper von Threema bemängelt hatten.

Die zweitbeste Lösung nach Offenlegung des Quellcodes ist eine Untersuchung des Codes von einer dritten, unabhängigen Firma. So was ist teuer und bis jetzt bei Threema nicht passiert. Und das ist der Grund, warum jetzt mit dem Erscheinen von Textsecure/Signal dazu aufgefordert wird, Threema hinzuschmeissen.

Klingt logisch: Open Source > Closed Source. Was stört dich daran?

Es fehlt ein Finanzierungsmodell. Derzeit wird Textsecure/Signal anscheinend durch die Freedom of the Press Foundation und den Open Tech Fund finanziert und hat Verschlüsselungstechnologie an WhatsApp verkauft. Damit kommt bestimmt einiges an Geld zusammen, ein nachhaltiges Geschäftsmodell ist das aber nicht.

Ganz im Gegenteil ist der Service mit einem Startup vergleichbar: Es gibt eine Anschubfinanzierung, aber niemand weiß, wie damit langfristig Geld verdient werden kann. Wie die jüngere Geschichte zeigt, bedeutet das entweder, dass der Service irgendwann abgeschaltet oder die Daten der User zu Geld gemacht werden1.

Außerdem wird der Open Tech Fund während seiner US-Regierungsnähe kritisiert. Zumindest in meiner Timeline ist wiederum diese Kritik umstritten, da auch andere gute Cryptoprojekte Regierungsprojekte sind/waren. Ich glaube persönlich nicht an eine fiese Backdoor im Code, aber durchaus daran, dass ein Funding auch mal eingestellt werden kann, wenn es opportun erscheint und dann siehe oben2.

Ja, na gut. Das mit dem Geld. Sonst noch was?

Als WhatsApp beim Bekannt- und Berühmtwerden in die Kritik kam, war einer der Hauptkritikpunkte der Upload des eigenen Telefonbuchs auf den WhatsApp-Server. Fast dieselbe Technologie verwendet auch Textsecure/Signal. Einziger Unterschied: Auf die Adressbuchdaten wird Mathematik angewendet, so dass nicht die eigentliche Telefonnummer hochgeladen wird, sondern ein Kennwert.

Das hilft leider gar nichts. Und das sage ich nicht, weil ich den Code von Hand nachgeprüft habe, das schreiben die Macher von Textsecure/Signal selber:

As far as we can determine, practical privacy preserving contact discovery remains an unsolved problem. For RedPhone, our user base is still manageable enough (for now) to use the bloom filter technique. For TextSecure, however, we’ve grown beyond the size where that remains practical, so the only thing we can do is write the server such that it doesn’t store the transmitted contact information, inform the user, and give them the choice of opting out.

Das Problem hierbei: Das Opt-Out ist nicht wirklich praktikabel. Ich habe es heute versucht und die App wird dadurch weitgehend unbenutzbar. Dazu kommt: Die User werden über ihre Handynummern eindeutig identifiziert, diese unnötigen Metadaten fallen also auf jeden Fall an. Und warum das gefährlich ist, wurde ja schon hinreichend geklärt.

Ja gut, sind halt auch nicht perfekt. Was soll’s?

Was mich an der Aufforderung Threema für Textsecure/Signal wegzuwerfen ärgert, ist die typische Elitenerdkurzsichtigkeit dahinter. Für Leute, die nichts lieber tun als jeden Tag einen neuen Cryptomessenger auszuprobieren ist das bestimmt sinnvoll. Aber wenn ich daran denke, wie lange es gedauert hat, mein soziales Umfeld von Threema zu überzeugen, finde ich es gefährlich, die Leute, die sich nicht täglich damit beschäftigen wollen, zum nächsten halbgaren Messenger zu scheuchen.   Threema war gegenüber WhatsApp eine deutliche Verbesserung, weil es pseudonyme Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in bedienbar realisierte. Threema ist nicht perfekt, aber bevor ich einen Wechsel empfehle, muss der nächste Messenger wieder einen deutlichen Schritt nach vorne machen, also folgende Kritieren erfüllen:

  • Open Source
  • nachhaltiges Geschäftsmodell
  • bedienbar
  • mit selbstgewähltem Pseudonym nutzbar

Jetzt Wechselpanik zu verursachen halte ich sogar für gefährlich. Denn wenn Textsecure/Signal aufgrund der angesprochenen Kritikpunkte baden geht, wer glaubt würde dann noch einer Empfehlung zum nächsten wirklichen sicheren Ding folgen? Ich wäre – als normaler User – auf jeden Fall skeptisch.


Bild: “Enigma” von floeschi (CC BY 2.0)

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  1. Oder der Laden verkauft wird und dann die Daten der User vom neuen Besitzer zu Geld gemacht werden. []
  2. Auch Threema ist nicht nachhaltig finanziert, weil Sie bis jetzt nur Geld von Neunutzern beim Kauf der App nehmen und davon gibt es ja nicht unendlich viele. Aber immerhin finanziert sich Threema aus eigener Kraft. []

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Talk & Play #11 – Lieblingsspiele

Gestern war wieder Talk & Play eine Veranstaltungsreihe für Spieleentwickler und Spieleinteressierte, die regelmäßig unregelmäßig in Berlin stattfindet und bei der ich viel zu selten bin. Das Event ist immer zweigeteilt: Erst Vorträge, dann können Entwickler ihre Spiele vorstellen.

Die Vorträge kamen dieses Mal Allan Cudicio (Entwurf einer Kategorisierung für Spielesettings), Ruth Bosch (Wie man auf einem Game Jam nicht in Panik verfällt) und Markus Kaikkonen (Finanzierung von Mobile Games am praktischen Beispiel) und außerdem gab es Livemusik von Alfred Ladylike (mit Ukulele und einem etwas… experimentellen Stück).

Damit der Rest der Welt auch was davon hat (also außer der ausführlichen Dokumentation) hier noch die drei Spiele, die mich am meisten begeistert haben:

RGB Express
Ein kleiner abstrakter Puzzler mit süßen LKWs. Das Beispiel an dem erläutert wurde, wie wenig Geld man mit einem sehr soliden Spiel verdienen kann. Ich hab es mir runtergeladen, um zu schauen, worum es dabei geht, und muss sagen: Lohnt sich definitiv, wird schnell schwer und gibt es für Android und iOS.

Card Crawl
Eine Kartenspiel von Tinytouchtales (sie erinnern sich vielleicht an diesen Podcast-Auftritt), dass aber eigentlich ein Dungeoncrawler ist. Man spielt nicht gegen einen anderen Gegner, sondern muss 54 Karten überleben, die einem per Zufall in 4er-Sets ausgespielt werden. Ich hab es nur kurz ausprobiert, mich hat neben der Spielmechanik vor allem das Design der Karten begeistert.

The Curious Expedition
Ich habe das Spiel dieses Mal zugegebenermaßen nicht vor Ort ausprobiert, weil ich es schon auf der GamesCom testen konnte und die Zeit knapp war. Maschinen-Mensch, die Macher, haben aber die Veranstaltung genutzt, um den Sound einer jubelnden Menge für ihr Spiel aufzunehmen und ich bin wieder daran erinnert worden, was für ein cooles Konzept hinter der prozeduralen Welt, der Spielmechanik und dem ausgewogenen Cast steckt. Probiert es selber aus, dieses Wochenende kann man kostenlos spielen.

PS: Im Vortrag von Ruth Bosch sprach sie immer wieder über das Spiel “Flirtevator”, dass auf dem letzten Global Game Jam entstand, dass ich aber gestern nicht gefunden habe. Glücklicherweise hat mich Lorenzo Pilia (der Talk & Play organisiert) nochmal drauf hingewiesen:

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Der Replikant (Presseschau)

Robot on the Taff von John Greenaway unter CC BY-SA
Falls Ihr euch fragt, was es mit diesen seltsamen Bots auf sich hat, um die es gerade bei Twitter geht: Es gibt einen auch von Halblaien nachvollziehbaren Weg, wie man sein eigenes Twitter-Archiv herunterladen und an einen Algorithmus verfüttern kann, der daraus neue 140-Zeichen-Nachrichten erstellt, die aus Versatzstücken der Originaltweets bestehen.

Es gibt außerdem einen einfachen Weg wie ein Programm diese so entstandenen Tweets tatsächlich bei Twitter abliefert und in einem beliebigen Account wieder in die Welt setzt. Obendrauf gibt es ein bisschen Zusatzmagie, die macht, dass der so entstandene Twitterbot auch faven, antworten und sogar DMs verschicken kann, wenn man das will. Warum das gerade jetzt vermehrt auftaucht: Es gibt Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die es schnell möglich machen, sich einen eigenen Bot zu bauen. Ich bin darauf durch Mina (@lasersushi) gestoßen, die schön über ihre Replikantin @mina_ebooks als “Das bessere Ich” gebloggt hat. Deswegen haben wir Sie auch bei Trackback für ein kurzes Interview verhaftet, können allerdings nicht nachweisen, dass wir mit der echten Mina gesprochen haben.

Wenig später gab es noch den biographischen Hintergrundartikel “Mein neuer digitaler Freund mit Spamschutz und schlechter Laune: Ich”  von Caspar (@leitmedium), dessen Replikant @leitmarvin sich als sehr mürrisch herausstellte.

Schnell entstanden weitere Replikanten in meiner Timeline (Original): @nufbot (@dasnuf), @ADoorAreBell (_Adora_Belle_), @Chief_Vanilla (@vanilla_chief) und @TheRealHerrFabu (@herrfabu), der aber noch in Arbeit ist.

Spannend daran ist, dass ich gehört und beobachtet habe, dass sich die Originale in den Versatzstücktexten ihrer Replikanten wiederfinden. Und ich glaube, die Textstreams die dadurch entstehen, bergen für manches Original die Versuchung, darin Dinge zu verstecken, die man vielleicht immer mal schon sagen wollte, aber dann doch lieber auf den Bot schiebt. So könnte durch Handarbeit der Replikant zwar nicht zum besseren, aber vielleicht zum authentischeren Original werden.

Falls ihr euch selber daran versuchen wollt: Ich bin ohne große Probleme diesem HowTo gefolgt. Um die Kommunikation richtig zu starten erwähnt ihr euren neuen Replikanten in eigenem Tweet und packt am Besten noch ein paar andere Replikanten rein, dann geht es relativ schnell los.

PS: Die meisten dieser Bots laufen auf persönlichen Rechnern, nicht auf Servern, sind also nicht immer online.
PPS: @monokzieht (@monoxyd)

PPS: Hilfreicher Hinweis von Twitter. (Bei mir war es schon installiert, deswegen ist mir das nicht aufgefallen.)

Bildnachweis: “Robot on the Taff” von John Greenaway unter CC BY-SA.

Nachtrag: Noch eine ausführliche Ermunterung einen Bot zu bauen, auch wenn man sich vielleicht nicht traut, weil man Angst vor der Kommandozeile hat: “Mein semiwitziges, künstliches Ich” vom Nuf. Und ich habe für die Sendung Breitband einen Bot bauen dürfen, der sogar auf Heroku läuft: @breitbandbot (@breitband).

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Wie Homöopathie wirklich entstand (und warum sie sinnvoll ist).

Homöopathische Taschenapotheke, die Hahnemann in seinen letzten Lebensjahren in Paris benutzte. von ANKAWÜ unter CC BY-SA 3.0Hahnemann hat es satt, denn es ist immer dasselbe. Die Leute kommen in seine Praxis, weil sie falsch leben. Sie saufen, sie bewegen sich zu wenig, sie essen zu fett, sie trinken zu viel Kaffee und wundern sich dann, wenn sie voller Zipperlein sind.

Eigentlich kein Problem, denn Hahnemann ist Arzt, will helfen und rät: Leben Sie gesund! Bewegen Sie sich! Trinken Sie nicht so viel! Der Dank?

Die Patienten kommen nie wieder, denn sie wollen nicht hören, dass sie selber etwas tun können. Sie wollen sorgfältig mit dem Stethoskop untersucht und dann mit gerunzelter Stirn lange wohlüberlegt angeschaut werden und ein teures Medikament verschrieben bekommen, dass auf einen Schlag von allen Wehleidchen befreit.

Sie bleiben also fett, faul und besoffen und kommen nicht wieder. Das ist nicht nur frustrierend, sondern macht auch arm, denn für guten Ratschlag kann man keine Rechnungen stellen. Hahnemann überlegt sogar seine Praxis aufgegeben. Es hat mehr Aufwand gekostet, als Einnahme gebracht, und ihn gewöhnlich mit Undank belohnt. Aber dann hat er eine Idee…

…wie wäre es, wenn man den Patienten einfach ein Placebo verschreibt? Harmlose Zuckerkügelchen vielleicht, zu denen man sich eine hochwissenschaftlich klingende Geschichte ausdenkt? Sodann diktiert man mit strengem Duktus eine Reihe von medizinischen Auflagen, die hochwichtig sind, damit das “Medikament” seine Wirkung entfalten kann?

“Hören Sie, Teuerster, sie haben hier wirklich einen schwierigen Fall von Blutverdünnung, aber sorgen Sie sich nicht, ich habe das perfekte Mittel dagegen! Nehmen Sie Morgens und Abends jeweils ein Kügelchen. Damit die Medizin gut wirkt, dürfen Sie keinen Alkohol und Kaffee trinken, nur mäßig essen und sollten täglich einen längeren Spaziergang am Fluß machen. Das versetzt ihre inneren Organe besser in die Lage den Wirkstoff aufzunehmen und Sie werden bald schon geheilt sein.”

Ehrfurchtsvoll würden ihn die Leute anschauen…

“Ach ja, und hier ist ihre Rechnung über eine ausführliche ärztliche Anamnese, Verordnung und das Medikament.”

…demütig das Medikament aus seinen Händen bezahlen und sich strikt an die Regeln halten, damit die Ausgabe für den teuren Wirkstoff nicht umsonst gewesen wäre.

Ja, so könnte es funktionieren…

(Bildnachweis: “Homöopathische Taschenapotheke, die Hahnemann in seinen letzten Lebensjahren in Paris benutzte” von Ankawü unter CC BY-SA 3.0)

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OHM #010 – Ohne Hohe Mauern

Peace Line by Nico Kaiser unter CC BY

Nein, auch das ist nicht die verlorene Folge, welche die magische Nummer 8 trägt und deren Nichterscheinen mir mein Companion bei jeder sich bietenden Gelegenheit unter die Nase reibt. Dies ist Folge Nummer 10, in der wir uns auf eine Nachbetrachtung, einen Lobgesang und eine Ursachenfindung rund um den 31. Chaos Communication Congress einlassen und versuchen zu ergründen, ob es einen Nerd-Elfenbeinturm gibt, wie der aussieht, wer ihn gebaut haben könnte und wie man da wieder herauskommt.

Am Anfang streifen wir kurz den Anschlag auf “Charlie Hebdo” und den sozialmedialen Umgang damit. Macht nicht wirklich gute Laune, aber gehört eben auch mit dazu. Trotzdem oder vielleicht genau deswegen: Viel Spaß beim Hören. Um Kommentare wird gebeten.

OHM ist eine Kollaborationsproduktion der Herren @erdgeist & @monoxyd. Bei Gefallen abonnieren (RSS, iTunes), kommentieren (Artikel, iTunes) und flatterieren (erdgeist, monoxyd) Sie bitte reichhaltig.

So eine Art Shownotes:

  1. ZDF-Beitrag über Verbreitung von Muslimen in Deutschland (In dem Container oben, zweiter Tab “Islamisierung weit entfernt”)
  2. The Oatmeal über Religion
  3. Je Suis Charlie (siehe auch Sarah Burrini)
  4. The Blasphemy We Need
  5. 31. Chaos Communication Congress
  6. World without marketing: the hacker utopia of 31C3
  7. Biometrievortrag von starbug
  8. UMTS-Vortrag von Tobias Engel
  9. Sichere, modulare Betriebssysteme (quasi der Epilog zu Folge 8) von hannes und David Kaloper
  10. Chaospatinnen
  11. Gebt Feedback! (Link “Feedback” in den Einzelansichten der Veranstaltungen.)
  12. Feedbackblogartikel: 31c3 – Kommt alle, Familienausflug zum 31c3#31c3: A New Dawn – von Kohlenstoffeinheiten, Krypto und jeder Menge “cyber, cyber” (weitere gerne in den Kommentaren ergänzen)

 Bild: “Peace Line” von Nico Kaiser unter CC BY

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Share the love.

Es sind vielleicht Selbstverständlichkeiten, aber gerade bei denen schadet es ja nie, wenn man die doch noch mal durchsagt, um sie in Erinnerung zu rufen1. Johnny hat gerade schön aufgeschrieben, wie ihr Blogs nicht nur liebhaben könnt, sondern das auch am besten zeigt.

Sehr schick fand ich die Beschreibung dessen, was Facebook für uns sein sollte:

 Facebook darf nie dein Zuhause sein, es ist nur ein Umsteigebahnhof, der irgendwann entweder abgerissen oder verlassen oder nur noch von langweiligen Werbefirmen bevölkert sein wird.

Ein bisschen unschlüssig bin ich allerdings ob des Punktes:

Kopiere nicht die YouTube-Adresse in deinen Tweet, sondern die des Blog-Artikels, bei dem du das Video gefunden hast.

Ich kann das aus Bloggerperspektive verstehen, aber die meisten Programme zeigen Videos nur dann direkt an, wenn sie auch direkt verlinkt sind und oft enthalten solche Blogposts auch nur das Video und einen Alibisatz. Hmm. Wie haltet ihr das?

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  1. Macht Backups! []

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Tut weh. Tut gut: Die “Aversion” der Antilopen Gang.

Passiert ja selten, aber passiert dann glücklicherweise doch manchmal. Neue Musik. Meistens, weil sie irgendwie in meiner Timeline landet und irgendwie interessant klingt. In diesem Fall: “Beate Zschäpe hört U2“. Erstmal klicken, die Antilopen Gang ist das entscheidende Stück neben der Spur, mal hören, was das Album kann.

Das ist meist der Punkt an dem ich wieder aufgebe, vor allem, wenn es um deutschen Hip Hop geht. Ist mir zuletzt mit Edgar Wasser passiert, der immer wieder durch meine Timeline gegeistert ist, aber sich eben auch immer wieder durch das entscheidende Stück gewollte Plattitüde disqualifiziert hat.

Aber das ist eine andere Geschichte. Die Antilopen Gang ist zwar ein bisschen kantig und roh, aber klingt nach Verschwurbelung eines Käptn Peng, wohlproduziertem juvenilen Zorn der Kraftklubs und eigener, ausdefinierter Nische. Genug, um mich ein erstes Mal durch das Album zu ziehen.

Als letzten Endes dann die Welt unterging,
musste ich lachen, denn ich hasste immer Endzeitpropheten.
Doch dieses eine Mal hatten sie zufällig recht
und ein Sturm zog auf und mein Hut flog mir weg.

Und dann gibt es – es ist immer dieser ganz bestimmte Punkt, an dem es passiert – diesen einen Moment, diese eine Zeile, die dich kurz mitnimmt, zurückschickt und wieder in der Gegenwart ausspuckt.

Ich weiß, was es heißt, nicht dazuzugehören,
doch hab Umzug für Umzug damit ungehen gelernt.

Und ab da ist eigentlich alles klar, weil ich jetzt die Geduld habe um den Rest zu entdecken. Ich verstehe die Spitzen, gegen Dinge, die ich eigentlich mag; ich mag die politische Meinung, von der ich im deutschen Hip Hop zu wenig höre und feiere die wohlplatzierten Absurditäten.

Der Wald würde dich töten, wenn du ihn lässt.
Pass auf, dass du nie die betonierten Wege verlässt.

Und gerade als ich mich gemütlich eingerichtet habe und mir sicher bin, dass mich dieses Stück Unterhaltungskultur ein paar Wochen begleiten wird, gibt mir die Antilopen Gang zum Abschluß direkt in die Fresse.

Ich habe noch nie eine so ehrliche, direkte und zornige Hymne auf das Leben gehört, wie Spring . Es ist immer schwierig ein gutes Ende für eine Geschichte, einen Film oder ein Album zu finden. Aber das hier, das ist Perfektion. Es tut weh, es tut gut. Es ist die “Aversion” der Antilopen Gang und alles, was ihr sonst noch wissen müsst, steht hier.

Es wird nichts mehr sein oder es wird nichts mehr sein, wie es war.

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Herbstmusik gesucht

Heute Abend darf ich bei Fritz vertreitungsweise den Blue Moon für “Zwischenmenschliches” moderieren und weil es gerade so schön passt, möchte ich heute den Herbst einläuten:

Es ist wieder soweit: Die Tage werden kürzer und dunkler, statt Sonne Wolken und die Stimmung ist im Keller. Oder? Marcus Richter möchte im Blue Moon für Zwischenmenschliches mit Euch über die dunkle Jahreszeit sprechen. Habt ihr Herbstdepressionen und wenn ja, wie geht ihr damit um?

Verhaltet Ihr Euch Euren Freunden oder PartnerIn gegenüber anders? Oder habt ihr genug Sonne im Herzen um den Winter zu überstehen und könnt verraten, wie man das macht? Ruft an und erzählt es den anderen Fritz-Hörern und Marcus Richter im Blue Moon ab 22 Uhr.

Das ist natürlich eine Talksendung, aber ein bisschen Musik darf ich auch mitbringen. Falls ihr also Lieblingstitel habt, die zu eurer Herbststimmung passen: Gerne in die Kommentare oder wenn ihr Spotify habt, in diese Paylist.

PS: Jeder nur einen Song.
PPS: Und wenn ihr schöne Herbstgeschichten oder Dunkelbluesvermeidungsstrategien habt, freue ich mich natürlich, wenn ihr heute Abend anruft. 0331/7097110

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OHM #009 – On Human Misanthropy

"Humans Are Stupid" von Cat Branchman unter CC-BY-Lizenz

Wir waren im Urlaub. Also jetzt nicht unbedingt die letzten Monate, aber doch kürzlich erst. Auch darüber erzählen wir einen Schwank und beschäftigen uns mit ein bisschen Technik; dem Kram, der sonst so passiert ist und die Geschichten, die wir immer wieder gerne erzählen. Aber eigentlich dreht sich um die ganze Folge eigentlich nur um die Frage, ob die Shownotes und shownoten würden, wenn wir live senden täten. Eine Frage, die wir natürlich niemals beantworten können. Aber wenigstens gab es Lakritzschokolade:

Die Nachrichten im Einzelnen:

  1. Die ausgefallene Folge
  2. Island
  3. Shownotes?
  4. NSFW / Medien und Meinungen bei Breitband
  5. WoW und Radio
  6. Katholiken: Sind Homosexuelle sind vielleicht doch Menschen?
  7. Radiorollenspiel
  8. Sitges und die Restaurantbewertung
  9. Schinken
  10. Polarkreis, Weihnachtsmanndorf
  11. Benzin aus Russland
  12. Lakritzschokolade
  13. Das Notkreuzworträtsel
  14. Passwortbeschränkungen und XKCD
  15. What if… von Randall Munroe
  16. The Martian by Andy Weir
  17. Essen und Trinken in der DDR / Ein furchtbares Gesöff
  18. Yosemite
  19. Apple SIM 
  20. EINMAL ALLES BITTE / Tapas
  21. Dehumanizing People on the Internet
  22. Der Gefährder-Ausweis
  23. Gamergate
  24. Der Flirtforumvorfall
  25. Jennifer Lawrence über The Fappening
  26. Schwuleneheproteste in Frankreich
  27. Die Wahrheit #021 – Computerspielefrauenbild
  28. Die geheime Folge 008 und der Geheimvortrag auf dem 31C3
  29. Dem Erdgeist sein Flattr

Bild: “Humans Are Stupid” von Cat Branchman unter CC BY

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Tage wie dieser…

ATC - "dont panic" - traded by Sarah under CC BY-SA

…da hast du eigentlich schon genug Ärger und dann steigt auch noch der Rechner aus. Kann ja nicht so schwer sein, denkst du, und fängst an die typischen Sachen zu kontrollieren: BIOS zurücksetzen, Kabelverbindungen prüfen, Grafikkarten austauschen, RAM-Riegel durchprobieren und alle die fantastilliarden anderen Sachen, die man halt so machen kann, wenn man nicht jedes Bauteil einzeln zum Austausch daheim hat.

Irgendwann gibst du auf und beschließt statt Zeit Geld in die Hand zu nehmen und den Computerladen in deiner Nähe mit dem Problem zu beauftragen. Guckst vorher nochmal extra auf der Webseite nach, ob die auch Reparaturen machen. Machen Sie.

“Ja, ist leider nicht meine Art, aber ich kann das nicht annehmen, wir haben so viel und der Techniker ist krank und überhaupt.”

Natürlich bist du nicht mit dem Auto hin, ist ja in der Nähe, bist ja umweltbewusst, hast das Teil auf dem Gepäckträger hingeschoben. Und jetzt zurück. Durch den Regen.

PS: Kann jemand einen PC-Laden in Berlin (am liebsten Friedrichshain) empfehlen, der gut und zuverlässig ist?

Bild: ATC – “dont panic” – traded by Sarah Klockars-Clauser under CC BY-SA

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